Stanislaw Radziejowski

Radziejowski war der Sohn von Władysław und Jadwiga, geborene Kałuska, und stammte aus einer wohlhabenden Gutsbesitzerfamilie.

1874 begann er ein Studium der Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Krakau bei Jan Matejko. Er studierte dort mit Unterbrechungen bis 1885 und freundete sich dabei mit Ludwik de Laveaux an. Ab 1886 vertiefte er seine Kenntnisse an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und hielt sich nach seinem Abschluss zunächst in München auf, wo er dem Münchner Kunstverein beitrat. Mitte der 1890er Jahre reiste er nach Krakau, um mit Malern wie Stanisław Janowski und Władysław Wankie an der Gestaltung des um 1900 zerstörten Tatra-Panoramas zu arbeiten.

Im Jahr 1902 beschloss der Künstler, in sein Heimatland zurückzukehren und ließ sich zwei Jahre später in Trzebienice nieder, einem Anwesen, das er von seiner Frau Helena, geborene Strasburger, geerbt hatte. Von dort aus reiste er oft nach Krakau, um am dortigen Kunstleben teilzunehmen. Radziejowski nahm an zahlreichen Ausstellungen der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste und der Krakauer Gesellschaft zur Förderung der Schönen Künste teil. Weitere Ausstellungen seiner Werke fanden in Lemberg, Posen, München, Berlin, Prag und Wien statt.

Die Münchner Schule hatte großen Einfluss auf Radziejowskis künstlerische Entwicklung. Die meisten seiner Werke sind im Stil des Realismus gehalten. Allerdings tauchen in seinen Werken, wie bei Witold Pruszkowski und Jacek Malczewski, Wassernymen, Medusa und andere gefährliche Symbolfiguren auf. Er schuf hauptsächlich Genrebilder mit Darstellungen des Landlebens sowie Landschaften und Porträts. Seine Gemälde sind heute Teil vieler Privatsammlungen und bedeutender Museen.

Er starb 1950 in Krakau.