Nathalie Brans

Wenn der gesamte Weltraum in einen Schuhkarton passen würde, wie groß wäre dann die Welt? Und wie groß wäre ich?

Der Maßstab spielt in meiner Arbeit eine wichtige Rolle. Meine Hauptinspirationsquellen sind die Himmelskörper, wie wir sie erleben und die Verbindungen zwischen ihnen, zum Beispiel wie der Mond die Erde umkreist und wie Erde und Mond wiederum gemeinsam die Sonne umkreisen. Sie beeinflussen sich gegenseitig und halten gemeinsam das System im Gleichgewicht.

Ich lese über Astronomie, studiere den Himmel mit meinem Teleskop und fotografiere Sonne und Mond. Für mich ist Fotografie eine Möglichkeit, Bilder zu sammeln, und ich interessiere mich hauptsächlich für analoge und objektivlose Fotografie. Der manuelle Prozess, der mit diesen Techniken verbunden ist, gefällt mir. Mit der Hand zu arbeiten bedeutet, die Materialien zu fühlen und eine enge Beziehung zu ihnen aufzubauen.

Ich arbeite am liebsten mit Papier und Stoff, faltbaren und weichen Materialien, die sich leicht mit der Hand bearbeiten lassen und eine taktile, haptische Qualität aufweisen. Ich erschaffe Wandteppiche, Künstlerbücher, Collagen und gelegentlich Performances. Das Ergebnis sind konzeptuelle Arbeiten, in denen die Zeit auf sowohl winzige als auch majestätische Weise festgelegt wird.

Nathalie Brans (1968, Maastricht, NLD) hat ihre Werke im öffentlichen Raum, in Museen und Galerien gezeigt und ist in mehreren öffentlichen Sammlungen vertreten.