The Estate Of Wallace Berman

Wallace Berman (18. Februar 1926–18. Februar 1976) ist eine entscheidende Figur in der Geschichte der amerikanischen Nachkriegskunst und eine Ikone der kalifornischen Beat-Bewegung. Seine Persönlichkeit und sein facettenreiches Werk (Collagen, Fotografie, Grafikdesign, Zeichnungen, Skulpturen und Filme) haben mehrere Künstlergenerationen tief beeinflusst. In seiner Arbeit finden sich Einflüsse des Jazz, der jüdischen Mystik und der Poesie, die seine Arbeit begleiteten und inspirierten. Laut Dennis Hopper „hat er jeden beeinflusst und geprägt, der in den 1950er Jahren in Los Angeles ernsthaft in die Kunst involviert war. Wenn es einen Guru gab, dann war er es – der Hohepriester, der Heilige, der Rabbi.“ Walters Hopps erinnerte sich an „seinen magischen Hauch von Witz.“ Zwischen 1953 und 1965 war sein kleines Haus in der Crater Lane (Los Angeles) das Zentrum einer Künstlergemeinschaft: In seinem Wohnzimmer wurde der Grundstein für „Semina Culture“ gelegt, was dem Titel seiner berühmten Zeitschrift „Semina“ (1955–1964) entspricht.

Mit seinen „Verifax-Collagen“, Plattencovern, Polaroid-Transfers, Kunst- und Poesiejournalen sowie seinen Filmen gehörte Berman zu den ersten Künstlern, die sich Massen-, Pop- und Werbebilder aneigneten. Seine Verwendung von Aneignung und seine scharfe Kritik am modernistischen Originalitätsideal machen ihn neben der ersten Generation von Pop-Artisten zu einem bedeutenden Innovator. Er gehörte zu den ersten in Los Angeles ansässigen Künstlern, die das Potenzial der Fotografie als Objekt entwickelten, das als Rohmaterial für die Kunst verwendet werden konnte.

Zu seinen Lebzeiten stellte Wallace Berman insbesondere in der Ferus Gallery in Los Angeles (1957) sowie im Los Angeles Museum of Art und im Jewish Museum in New York (1968) aus. Seine Werke wurden in großen Ausstellungen im Camden Art Center in London (2008), im MAMCO in Genf (2000), im Institute of Contemporary Art in Amsterdam (1992), im Whitney Museum of American Art in New York (1978) und im Otis Art Institute in Los Angeles (1978) gezeigt.