Bei einer Reise durch die neueste Produktion zeitgenössischer Künstler können wir durchaus ein „Aufflackern“ der Farbe feststellen, bei dem Konzept und Materialdialog Spannung und Freude erzeugen. Der neue kuratorische Vorschlag der Galeria Azur Berlin schafft es, eine Vielzahl von Registern zu integrieren, in denen sich Fiktion und Information auf einzigartige Weise manifestieren. Kontinuitäten und Brüche bewegen sich entlang dieser Arbeiten und bilden feste und ätherische Strukturen. Die Werkauswahl zeigt Farbqualitäten, Interesse an Abstufungen, klangliche Sättigungsnoten und Nuancen, bei denen Transparenz und Reflexion eine grundlegende Rolle spielen. Farbe breitet sich mit viel Sinnlichkeit aus, zufällig oder kontrolliert, aber immer hypnotisch. Künstler greifen auf verschiedene Methoden, Techniken und Materialbehandlungen zurück, um sich entlang der verschiedenen Farbzustände zu bewegen. Von der Flüssigkeit bis zum Festen werden die Eekte der Malerei - wie das forschende Element - zwischen Transparenzen, Verschleiß oder Materialbeständigkeit eher taktil oder visuell erblickt. Die ständige Auseinandersetzung mit der Materie, die sich in dieser Ausstellung als „Aufflackern“ zeigt, entpuppt sich in diesen Arbeiten als ein Hin- und Herspiel, das zum rationalisierten Entschlüsseln oder unbeschwerten Nachdenken einlädt.
Ceres González. Kunstkritiker / Kunstkurator. GALERIA AZUR.
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