Die Seas and Swamps-Serien konzentrieren sich auf die Dynamik sowohl der Oberfläche als auch der Tiefe verschiedener Wassergebiete. Die beiden in der Gemäldeserie dargestellten Gewässer markieren die Grenzen des Feldes, in dem sich menschliche Erfahrungen abspielen. Dieser Raum spiegelt sich in den dynamischen und fließenden Kompositionen wider, die sich für den Betrachter aus im Fluss befindlichen Ebenen bilden. Wasser wird oft mit Emotionen und Veränderung in Verbindung gebracht.
Es mag daran liegen, dass Wasser oft zum Nachdenken über die eigene innere fluktuierende Bewegung des Menschen anregt. Die abgebildeten Wasserzustände stellen die Polarzeichen dar, die Kontraste, zwischen denen sich die Existenz abspielt. Irgendwann in den Kompositionen gehen jedoch die wesentlichen Eigenschaften beider Pole verloren. Diese Wirkung der Serie provoziert den Betrachter, die festgeschriebenen Bedeutungen von „Sumpf“ und „Meer“ zu überprüfen und gibt ihm die Möglichkeit, das stereotype Bildverständnis von ihnen zu überdenken. Neben dem Überdenken der visuellen Wahrnehmung hat der Zuschauer auch die Möglichkeit, die selten eindeutigen menschlichen Zustände und Stadien – wie die Wasserverhältnisse – zu überdenken. Gergana Tabakova, Mai 2022
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