Was ist das Frauenbild heutzutage? Und in der zeitgenössischen Kunst. Unsere Galerie präsentiert die Kunstwerke von 6 Künstlern in unterschiedlichen Techniken zum Thema „Modernes Frauenbild“. Ekaterina Shitovas eklektische Collagen repräsentieren eine besondere Sicht auf Weiblichkeit: antike griechische Skulpturen, einst ein unbestreitbares Symbol der Schönheit, mit einer privilegierten Haltung in der Antike, ergänzt durch die Attribute einer modernen Frau oder auch Figuren von Zeitgenossen. So werden beispielsweise Haare, Accessoires und Tiere gekonnt mit den klassischen Frauenbildern von Göttinnen und Helden der Antike kombiniert. Grafische zarte Frauenbilder, die von der Künstlerin Anna Lageda in Pastell oder Acryl im Aktstil angefertigt wurden, schaffen feminine klassische Bilder von Zeitgenossen.
Ein wenig schüchtern, geheimnisvoll, nachdenklich, definitiv feminin. Und deshalb schön. Es gibt keinen perfekten Körper, es gibt verschiedene Frauen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und Einstellungen zu sich selbst und ihrem Körper. Tatiana Rusakovas Gemälde „Der zurückgelegte Weg“ zeigt ein Mädchen, das uns in einer halben Drehung gegenübersitzt. Wir können die Ruhe in der Pose und in ihrem Blick erkennen. Und gehen Sie davon aus, dass sie etwas müde ist oder sich mit etwas abgefunden hat. Ist sie schön? Definitiv. Das Bild des Mädchens ist so realistisch, dass es scheint, als würde sie gleich mit uns sprechen. Die Arbeit basiert auf einer tiefen persönlichen Geschichte. Es geht darum, sich selbst und seinen Körper zu akzeptieren. Ksenia Redinas Werke sind im Stil des Kubismus gehalten. 2 weibliche Bilder - zwei Rätsel. Eines davon ist das Porträt einer Fremden mit roten Haaren, einem Hut auf der Seite und leuchtenden Lippen. Das zweite Bild zeigt eine Dame, die einen Knicks macht. Dreieckige Arme halten ein Krinolinenkleid. Beide Bilder werden in der Lasurtechnik hergestellt, indem Dreiecke mit Farbe übereinander gelegt werden.
Die Werke der Künstlerin Natasha Korets beziehen sich auf ein altes Handwerk: die Handarbeit. Ein typischer Frauenberuf seit jeher. Die Teppiche werden aus Fäden handgewebt und repräsentieren helle, moderne und farbenfrohe Einrichtungsgegenstände. Die Teppiche haben eine ungewöhnliche Form: Einer ist in Form eines Wurms gefertigt, der andere besteht aus Kuhfellen. Auch mit 3D-Stift verzierte Pappmaché-Vasen sind ungewöhnlich und haben die Form. Die Werke von Lyudmila Korets sind in einer künstlerischen Strichoberfläche gefertigt. Der Künstler schuf Bilder von rätselhaften Frauen. Auf den gestickten Gemälden sind ihre Gesichter nicht zu sehen. Einer von ihnen steht mit einem breitkrempigen Hut vor dem Spiegel, die Stärke des anderen Fremden lässt sich in einem luftig-leichten Pusteblumenmuster erahnen, der Dritte schaukelt gedankenverloren auf einem Stuhl. Und schließlich ist das Selbstporträt in Öl im Stil des Kubismus gefertigt. Das Bild besteht aus übereinander aufgereihten Dreiecken. Mithilfe leuchtender Farben und Formen offenbart sich das facettenreiche Bild des Künstlers. Wie sieht sein heutiges Frauenbild aus? Veränderlich wie die Zeit selbst. Der Körperkult der Antike wurde Ende des 20. Jahrhunderts durch neu definierte Schönheitsstandards abgelöst.
Podien, Hochglanzmagazine und andere Medien erzählten und zeigten wunderschöne, aufbereitete Figuren von Zeitgenossen, erfolgreich und selbstbewusst. In letzter Zeit gibt es einen Trend hin zu natürlicher Schönheit. Von innen nach außen. Dies ist auf die Lösung interner Probleme und Konflikte sowie externer Faktoren zurückzuführen, einschließlich der Ausweitung der Frauenrechte in der modernen Welt. Wenn Sie anders und frei sein können, der Mode folgen oder nicht, tragen Sie Ihre Größe und fühlen Sie sich wohl. Das moderne Bild ist anders, ebenso wie die Prototypen selbst. Die Künstler haben und schaffen weibliche Bilder, die auf ihren Gefühlen, ihrer weiblichen Natur basieren und sich auf alles verlassen und analysieren, was zu einem „Klassiker“ geworden ist, auf die Erfahrungen früherer Generationen und auf das, was uns umgibt und heute geschieht.
Diese Ausstellung war Teil des Kunst- und Kulturfestivals in Interlaken, Schweiz.
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