Diese Serie fängt etwas einzigartig Amerikanisches ein: ihre Liebesbeziehung zur Straße, zum Wandern. Da ich in Frankreich aufgewachsen bin, habe ich den Reiz nicht verstanden, wenn ich weggehe, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. In einem Land, in dem seit Jahrtausenden jeder Quadratzentimeter von Menschen bewohnt und gestaltet wird, gibt es keinen wirklich großen offenen Raum. Sie sind nie weit von irgendetwas entfernt. Aber als ich in die Vereinigten Staaten zog, fand ich mich in einem Land mit endlosen Autobahnen und grenzenlosen Horizonten wieder. Dann wurde mir klar, dass das Wandern tief in der amerikanischen Identität verwurzelt ist. Es ist ein Gefühl, das im Laufe der Jahrhunderte nachhallt, von den Nomadenstämmen, die als erste dieses riesige Gebiet besiedelten, bis zu den Pionieren, die sich auf den Weg nach Westen machten und ihre Träume von einem besseren Leben verfolgten. Jack Kerouacs „On the Road“ ist mehr als ein Roman – es ist ein Manifest. Ich verstehe jetzt die magnetische Anziehungskraft, die die Straße bietet. Freiheit und Abenteuer fehlen in unserem Leben zu oft schmerzlich, aber nicht, wenn wir unterwegs sind. Es hat etwas Berauschendes, die Reise selbst zum Ziel zu machen. Diese Fotografien laden uns ein, den Alltag hinter uns zu lassen und den unendlichen Möglichkeiten zu folgen, die uns unterwegs erwarten.
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