In seinem zweiten Solo mit der Galerie zeigt Tom Liekens ein Ensemble aktueller Werke, die die zeitgenössischen Dynamiken des Tierreichs, einschließlich der menschlichen Natur, erzählerisch und visuell erforschen. Durch eine Wiedervereinigung symbolträchtiger Werke aus vier verschiedenen Serien untersucht der in Antwerpen lebende bildende Künstler wiederkehrende Bilder aus der Geschichte der westlichen Kunst und Volkskultur. „Barbizon“ und „Once Upon a Time in the Forest“ feiern das Unterholz als Wiege der Märchen des 21. Jahrhunderts, eine Quelle sowohl von Magie als auch von Angst, während „Pleasures of the Fur“ tief in das Pantheon der griechischen Mythologie eintaucht, um kreative Kontrapunkte in die Welt einzubauen Entschlüsselung des Kaleidoskops des modernen Sozialverhaltens. Die Ganzkörperporträts sind Liekens' Hommage an das Vanitas-Genre, eine Sammlung menschlicher Isolation, die von Stolz und Zerbrechlichkeit geprägt ist.
Die letzte Serie mit dem Titel „Dog Years“ entstand während der COVID-Lockdowns und eignet sich den Deutschen Schäferhund wieder als zoomorphen Pilger an, der durch eine Welt voller Chaos und Ordnung streift. Zusammen bilden diese kleinen und großen Schwarz-Weiß-Collagen aus Holzschnitten und Monotypien eine einzigartige Vision der Menschheit, die ständig an ihre Grenzen stößt, während ihr Lebensraum Anzeichen eines überaus lebendigen Überlebenswillens zeigt, wie in den beiden großen, farbenfrohen Ölbildern zum Ausdruck kommt auf Leinwand. Liekens ist ein seltener Bildfabulist, der wie Jean de La Fontaine (1621-1695) die menschliche Verfassung ohne Kompromisse oder Urteile auseinandernimmt. Während der Eröffnung wird der Schriftsteller und Dichter Max Temmerman das Werk des Künstlers vorstellen und all seine wilden Schönheiten und erhabenen Gefahren zum Ausdruck bringen.
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